Immunsystem-Regulation

Chronische  (stille) Entzündungen – Epstein-Barr   – Allergie  – Autoimmunerkrankung

Ich betrachte Ihr Immunsystem niemals isoliert, sondern immer als Teil des Gesamtsystems von Psyche, Nerven- Hormon- und Immunsystem. Wie das Immunsystem mit der Psyche, dem Nerven- und Hormonsystem verbunden ist und wie sich die Systeme wechselseitig beeinflussen, lesen Sie bitte unter Integrative Stressmedizin.

Stille Entzündungen, sog. silent inflammation

Akute Entzündungen sind biologisch sinnvoll. Der Körper leitet eine Abwehrreaktion des Immunsystems ein. Eine Erkältung ist zum Beispiel eine akute Entzündung, mit Symptomen wie schmerzendem Hals und laufender Nase.

Die stillen, chronischen Entzündungen jedoch breiten sich unbemerkt im Körper aus. Auch die  Entzündungsmarker im Labor sind meistens nur geringfügig erhöht. Das Immunsystem aber ist  in permanenter Alarmbereitschaft. Es werden ständig entzündungsfördernde Botenstoffe ausgeschüttet, die Zellen, Gewebe und Blutgefäße über Jahre schädigen können.

Erst wenn die Regulationsfähigkeit des Körpers nicht mehr gegeben ist, kommt es zu Krankheitsbildern wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Depressionen, Autoimmunerkrankungen, oder Wundheilungsstörungen.

Was löst eine stille Entzündung aus?

Begünstigend wirkt eine genetische Prädisposition und in einem hohen Maße  Lebensstilfaktoren wie Bewegungsarmut, Übergewicht, Fehlernährung in Form von entzündungsfördernder Ernährung, Alkohol und Nikotin. Außerdem Vitalstoffmängel, Dauerstress, Umweltgifte, Schwermetalle, psycho-soziale Belastungen, nicht ausgeheilte Infektbelastungen und Darmschleimhautentzündungen.

Epstein-Barr

Das Epstein-Barr-Virus (EBV)  gehört zur Familie der Humanen Herpesviren. In der Regel verläuft die Infektion im Kindesalter symptomlos. Bei Jugendlichen oder Erwachsenen kann es durch das Virus zum Ausbruch des Pfeiffer-Drüsenfiebers, auch  Mononukleose genannt,  kommen. Es wird meistens von Symptomen wie starke Lymphknotenschwellung, Halsschmerzen, oder Fieberschüben begleitet.

Sowohl nach einer asymptomatischen als auch nach einer symptomatischen Infektion persistiert (verbleibt) das Virus lebenslang im Körper. Herpesviren verfügen über die Eigenschaft, sich nach der Erstinfektion in eine  Art „Schlafzustand“ zu versetzen, damit das Immunsystem das Virus nicht erkennt. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung tragen das Virus in sich.

Besteht eine Schwächung des Immunsystems kann das Virus, wie alle Herpesviren, reaktiviert werden.  Das Virus vermehrt sich unkontrolliert. Und kann Symptome wie Gliederschmerzen, Schwäche, Müdigkeit oder Kopfschmerzen auslösen.

Eine immunologische Therapie kann dazu beitragen, dass sich das Virus nicht weiter im Körper ausbreitet und die Zellen des Immunsystems unterstützen, die infizierten Zellen abzutöten.  Wird ein reaktivierter EBV nicht behandelt, besteht die Möglichkeit der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen, die Müdigkeit kann zu einer chronischen Müdigkeit werden.

Allergien

Allergien können vererbt und/oder erworben sein. Allergien zeichnen sich durch eine Regulationsstörung der Immunantwort aus, immer dann wenn die Umwelteinflüsse stärker und die inneren Barrieren schwächer werden. Das Immunsystem reagiert dann auf bestimmte Stoffe mit Entzündungen und Antikörperbildung, obwohl diese Stoffe für den Körper eigentlich harmlos sind.

Die Erscheinungsformen der Allergien sind vielfältig. Sie reichen vom klassischen Heuschnupfen, über unklare Allgemein-Symptome bei Abwehrreaktionen gegen Nahrungsmittel bis zu allergischem Asthma.

Basis der naturheilkundlichen Allergiebehandlung bilden die Sanierung  des  Darmes sowie die Milieustabilisierung.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten  und -allergien

Die allergisch entzündlichen Reaktionen treten bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit einer zeitlichen Verzögerung auf. Damit Sie wissen auf welche Lebensmittel Sie zeitweise verzichten sollten, kann ein Labortest durchgeführt werden, der immunologisch auffällige Nahrungsmittel bestimmt.

Autoimmunerkrankungen

Bei Autoimmunerkrankungen geht die Fehlsteuerung des Immunsystems noch einen Schritt weiter als bei einer Allergie. Das Immunsystem greift körpereigene Zellen an, die fälschlicherweise als „feindlich“ identifiziert werden.

Autoimmunerkrankungen können jedes Organ betreffen:

  • Colitis ulcerosa – Zöliakie (Magen-Darm-Trakt)
  • Hashimoto Thyreoditis (Schilddrüse)
  • Multiple Sklerose (Nervensystem)
  • Psoriasis (Haut)
  • Sjögren-Syndrom (Bindegewebe)

Ob eine Autoimmunerkrankung  zum Ausbruch kommt, hängt immer von der Gesamtverfassung des Einzelnen ab. Es gelten die gleichen Auslöser  wie für die stillen Entzündungen. In einem ganzheitlichen Zusammenhang betrachtet, kann sich der Betroffene die Frage stellen, welchen Teil er von sich nicht annehmen möchte.  Autoimmunerkrankungen zeigen also immer ein multikausales Geschehen, das dementsprechend auch auf verschiedenen Ebenen behandelt werden muss.